Die Osteopathie wurde Ende des 19. Jahrhunderts in den USA entwickelt. Der geistige Vater der Osteopathie Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) suchte nach Möglichkeiten, Krankheiten ohne Medikamente und Chirurgie erfolgreich zu behandeln. Vier seiner Kinder erkrankten an Meningitis und starben. Enttäuscht von der Theorie der damaligen Schulmedizin versprach Still sich nach einer neuen effektiveren Lösung zu suchen. Sein Grundgedanke beruhte auf der Ansicht das Gott den Menschen so vollendet geschaffen habe, dass man weder etwas hinzufügen noch etwas wegzunehmen bräuchte. Er hielt es für besser in genauer Kenntnis der Anatomie und Physiologie den Körper des Patienten zu betrachten und die innewohnenden Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Dr. A. T. StilI gründete in Missouri im Jahr 1892 die erste Universität für osteopathische Medizin. Im Jahr 1995 gab es bereits 17 derartige Lehrstätten.
In den USA ist Osteopath/in ein eigenständiger Beruf. Osteopathen sind Ärzten gleichgestellt und führen den Titel D.O. Doctor of Osteopathy. Sowohl die Olympiade als auch die Armee werden in den USA osteopathisch betreut.
1917 wurde die erste europäische Schule für Osteopathie in England eröffnet. Der Beruf des Osteopathen ist seit 1993 dort rechtlich anerkannt.
In Deutschland zählt die Osteopathie zur Heilkunde. Nach deutschem Recht dürfen nur Ärtze und Heilpraktiker Osteopathie ausüben. Derzeit gibt es keinen eigenständigen Berufsstand Osteopath.